Worauf man beim Kauf von Kokos-Materialien achten muss
Die Verwendung von Kokos-Materialien als Substrat-Zuschlagstoff blickt auf eine über 100jährige Tradition zurück. Aber erst in den letzten 10 Jahren werden die Kokos-Produkte in gartenbaulichen Kultur-Substraten immer wichtiger. Zunehmend muss auf einen der Hauptbestandteile gärtnerischer Substrate, den Torf, aus Gründen des Klimaschutzes, verzichtet werden. Natürlich ist auch die Arbeitsweise, speziell in Hinsicht auf die Kulturtechnik (Bewässerungssysteme etc.), mittlerweile eine ganz andere. Heutzutage werden sorgfältig behandelte und qualitativ sehr hochwertige Kokos-materialen von den Substrat-Herstellern und den Gärtnern benötigt, die gleichbleibende Qualitäten garantieren, damit auch die anspruchsvollsten Wünsche erfüllt werden können. Was wird von Top-Kokos-Materialien erwartet? Die Gärtner benötigen ein physikalisch stabiles Substrat, das einen möglichst niedrigen Salzgehalt hat, frei von Unkrautsamen, sonstigen Fremdstoffen und schädlichen Nematoden ist. Die Top-Materialien können auf Wunsch zusätzlich von der deutschen Gütesicherung oder der niederländischen RHP zertifiziert werden. Um physikalisch einwandfreie Kokos-Materialien zu erhalten wird das Material zunächst 5-6 Monate kompostiert. Bei dieser der „Alterung“ dienenden Lagerung werden die natürlichen Niederschläge, häufig Monsunregen, der in großer Menge anfällt, genutzt. In der Regel werden um diese Lagerplätze meterhohe Windfänge installiert, damit die Kokos-Mieten nicht mit Unkrautsamen kontaminiert werden können. Handels-übliches Kokos-Material wird entweder „gewaschen“ oder als „gepuffertes“ Material angeboten. Beide Behandlungen dienen dazu überschüssiges Natrium und Kalium herauszulösen und aus-zuwaschen. Durch die zusätzliche chemische Behandlung können diese Elemente auf ein Minimum reduziert werden. Dies ist notwendig, da die Kokos-Materialien von Natur aus einen negativ geladenen Komplex besitzen, der die positiv geladenen Kalium u. Natrium-Ionen wie ein Magnet anzieht. Wenn diese hohen Gehalte nicht reduziert sind, kann es häufiger zu Problemen kommen, insbesondere, wenn der Anwender damit beginnt, Düngemittel einzusetzen, die Calcium oder Magnesium enthalten. Hier kommt es zu einer Affinität der Stoffe (Bestrebung sich zu verbinden), sodass Natrium und Kalium in die Bodenfeuchtigkeit gelangen und dort zu einer vermehrten Ionen-Bildung sorgt. Dies kann eine schadhafte Wurzelbildung verursachen. Daher sollte man, je nach ge-planter Verwendung dieser Zuschlagstoffe, darauf achten, dass die Kokos-Materialien entsprechend niedrige Salz- u. Kalium-Werte mitbringen. Für sehr salzempfindlichen Kulturen oder in sensiblen Kulturabschnitten, z.Bsp. der Vermehrung, sollte man sicherlich auch darüber nachdenken „gepuffertes“ Kokos-Material einzusetzen.